Endlich konnte ich meine Lethargie ablegen und vorwärts machen. Zuerst musste ein Text kreiert werden, der die Leute anspricht, ohne zu aufdringlich zu sein. Grundsätzlich hiess es, die Worte abzuwägen, denn Youssef lebt nach dem Motto „tue Gutes und sprich nicht darüber“. Aber ich wusste, dass dies in diesem Fall nicht geht, wenn ich die Leute wirklich mobilisieren wollte. Den Mailingtext habe ich dann einigen wenigen Leuten zur Durchsicht zugestellt und nach deren OK schon mal die Leute damit bedient, die sich so lieb nach meiner marokkanischen Familie erkundigt hatten. So waren sie schon mal informiert.
Mir war klar, dass wenn ich die Spendenaktion über den Verein Amina laufen lasse, der die letzten Jahre wirklich nur so vor sich her tümpelte (ausser der Kleiderlieferungen für die Nomaden), musste ich einerseits den Zweck anpassen und den Verein nun neu im Handelregister anmelden. Da die Menschen aber dringend auf die Hilfe angewiesen waren, entschloss ich mich, beides parallel zu machen.
Und eine Homepage musste auch her! Nachdem ich den Anbieter gewechselt hatte, wurde die Seite von AMINA nicht wieder aufgeschaltet. Das war etwas, das ich mir längst schon vorgenommen, aber nie realisiert hatte. Und jetzt musste ich auf die Schnelle eine neue Homepage kreieren.
Währenddessen ist Youssef nicht wie geplant noch Sonntagnacht in die Berge gefahren, sondern erst am Montagmorgen, erhielt er doch einen Anruf von einem Bekannten von einem Bekannten, der eine Liste mit dringend benötigten Medikamenten durchgab. Also hat er diese in zwei verschiedenen Apotheken beschafft und ist dann losgefahren.