13.10.2023

Melde mich zurück

Nach längerem melde ich mich aus Marokko zurück. Trotz teilweiser Tristesse wegen der Schäden war es ein wunderbarer Aufenthalt. Ganz speziell hat mich die Solidarität und der Zusammenhalt unter der einheimischen Bevölkerung, aber auch der Gäste und Touristen berührt. Was da in so kurzer Zeit zustande kam, wieviele private Hilfsaktionen gestartet wurden, ist ganz erstaunlich. Trotz aller Kritik aus dem Ausland ist auch der Staat sehr schnell vor Ort gewesen und hat Hilfe geleistet. Hilfe, die weiter andauert, auch wenn nicht überall gleich schnell. Ich bin sehr froh, dass wir uns gleich nach den ersten Tagen auf eine Region konzentriert haben, die nur schwierig erreicht werden kann. Umsomehr sind die Menschen auf Hilfe angewiesen.

Nachdem der Camion mit unserer Ware gut angekommen ist, konnte diese dann auf Geländewagen umgeladen und in das entsprechende Gebiet gebracht werden. Auch haben meine Freundin und ich auf unserer Reise nach Marokko noch zusätzliches Gepäck mitgenommen, vor allem Kleider in Koffern, die ich nicht mehr dem Camion mitgeben konnte. Aergerlich war, dass mir die TAP kein Gratisgepäck für die Hilfslieferung gewährte und mit der Absage auch noch so lange zuwartete, bis ich das zusätzliche Gepäck zum teureren Tarif dazukaufen musste. Im November kommen einige Neffen mit der Swiss/Edelweiss aus Marokko und ich hoffe, dass ich ihnen dann auf der Heimreise nochmals zusätzliches Gepäck mitgeben kann. Ich hoffe, dass sich die Edelweiss wie bereits in den letzten Jahren grosszügig zeigt.

Hilfe ist nach wie vor nötig und die Menschen in der Schweiz sind nach wie vor sehr grosszügig mit Sachspenden. Jetzt ist die grösste Herausforderung, diese Spenden möglichst zum Nulltarif nach Marokko bringen zu können.

Was ich unbedingt auch noch erwähnen möchte: trotz der Schäden, die durch das Erdbeben entstanden sind, ist das Land normal bereisbar. Ich hatte nirgends irgenwelche Probleme, in Marrakesch sind die Souk ganz normal geöffnet. Einzig in einigen Quartier sieht an hie und da eine abgestützte Wand. Sogar die Strasse im Ounilatal ist offen und befahrbar. Obwohl in der Region Ouarzazate einige Hotels betroffen sind, findet man genügend Unterkünfte und kann problemlos reisen.

Vor meiner Reise habe ich mir fest vorgenommen, keine „Gaffertouristin“ zu sein. Das habe ich auch eingehalten. Sobald ich meine digitalen Bilder endlich auf dem Computer habe, werde ich im nächsten Blog Bilder von der Reise zeigen, aber ohne Gafferfotos. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man eine Gasse in der Altstadt von Marrakesch, aufgenommen nicht wegen den Gerüsten, sondern wegen dem wunderbaren Fotomotiv des Verkäufers von Staubwedeln aller Art. Und die im letzten und diesen Jahr neu angebrachten, luftigen und filigranen Soukbedachungen sind komplett ohne Schäden geblieben